Säure:
Säuren gehören zu den zentralen Geschmackselementen beim Wein. Im Zusammenspiel mit der Restsüße und dem Alkoholgehalt bestimmen die Säuren die Grundstruktur des Weines. Beim Most liegt der gesamte Gehalt zwischen 3 und 16 Gramm pro Liter, abhängig von der Rebsorte und vom Reifegrad der Trauben. Als Faustregel läßt sich festhalten: je wärmer das Anbaugebiet, desto geringer, je kühler das Anbaugebiet, desto höher der Säuregehalt im Wein. Ein Teil der Säure wird bei der Gärung abgebaut. Der Abbau geht während des Reifungsprozesses langsam weiter.

Restsüße:
Die Gesamtmenge an unvergorenem Zucker in Wein und Schaumwein. Sie wird in Gramm pro Liter angegeben. Weine mit einem Restzucker von weniger als einem Gramm sind selten, da einige Zuckersorten nicht vergärbar sind. Deutsche Weine werden häufig in den Kategorien trocken, halbtrocken und lieblich bzw. fruchtig klassifiziert. Diese Angabe ist allerdings nicht vorgeschrieben. Wie "süß" ein Wein wirklich schmeckt, hängt aber nicht nur von der Restsüße ab, sondern auch von Säuren und Tanninen. Ist der Gehalt an Säure besonders hoch, kann auch ein Wein mit 25 Gramm Restzucker trocken schmecken. Bei Schaumweinen gelten wiederum andere Bestimmungen. Unter den Bezeichnungen trocken und halbtrocken sind wesentlich höhere Mengen an Restsüße zugelassen als bei stillem Wein

Alkohol:
entsteht durch Vergären von Zucker. Der Alkoholgehalt von Wein liegt in der Regel zwischen 9 und 14 Prozent. Vergorener Most gilt erst dann als Wein, wenn sein Alkoholgehalt über 8,5 Prozent liegt. Die Höchstgrenze liegt bei 15 Prozent. Doch diese Regelungen lassen Ausnahmen zu.
Der Alkoholgehalt von italienischem Moscato liegt häufig unter 8,5 Prozent, derjenige von französischem Sauternes mitunter über 15 Prozent. Alkohol ist ein wichtiger Geschmacksträger im Wein. Weine mit hohem Alkoholgehalt schmecken in der Regel voller und weicher als solche mit geringem Gehalt. Dies wird auch bei der Herstellung von Qualitätsweinen bestimmter Anbaugebiete (QbA) genutzt. Hier ist das Erhöhen des Alkoholgehaltes durch Anreichern erlaubt.

Gärung:
Umwandlung von Zucker in Alkohol (Äthanol) unter Abschluß von Sauerstoff. Dabei entstehen große Mengen von Kohlendioxid. Oft reichen die natürlichen Hefen, die auf der Schale der Traube leben, nicht aus, um die Gärung in Gang zu bringen. In diesen Fällen werden Zuchthefen zugesetzt. Grundsätzlich gilt: je langsamer die Gärung verläuft, desto besser können sich die Aromen im Wein entwickeln. Daher kühlen viele Kellermeister den Wein während der Gärung. Siehe auch Weinbereitung.
Gärstop: Soll der Wein eine Restsüße behalten, muß die Gärung gestoppt werden oder später Süßreserve zugegeben werden. Die Gärung läßt sich auf verschiedene Weise stoppen:
1. die Hefen herausfiltern,
2. den Wein herunterkühlen,
3. den Wein in Drucktanks vergären.

Weinbereitung:
Eigentlich entsteht der Wein im Weinberg. Aber um das Beste aus den Trauben herauszulocken, ist der Kellermeister gefragt. Die Bereitung folgt einem einfachen Ablauf, der jedoch dem Kellermeister großen Spielraum für individuellen Ausbau bietet: Beim Weißwein wird der Traubensaft vor der Gärung von den Trauben getrennt, beim Rotwein danach.

Pressen:
Verfahren zum Trennen des Traubensaftes von den festen Bestandteilen. Dieses Verfahren wird vor allem bei der Herstellung von Weißwein angewandt. Anders als bei der Rotweinherstellung wird der ausfließende Saft von den festen Bestandteilen des Mostes wie Stielen und Schalen getrennt. Lange Zeit wurden die Trauben unter dem Einsatz von Mensch oder Tier in einem Zylinder aus Holz zusammengepreßt (Korbpresse). Moderne hydraulische Pressen reduzieren den körperlichen Einsatz, arbeiten aber nach demselben Prinzip.

Ausbau:
Zum Reifen wird der frisch vergorene Wein in Fässer oder Tanks gefüllt, bevor er in Flaschen abgefüllt wird. Diesem Vorgang kommt vor allem beim Rotwein besondere Bedeutung zu. Durch den Kontakt mit Holz und mit Sauerstoff entwickelt der Wein zusätzliche Aromen und rundet seinen Geschmack ab. Gerade "große" Weine gewinnen durch die Faßlagerung zusätzliches Potential und werden harmonischer.

Stabilisierung:
Damit der Wein später nicht trüb wird, muß er nach dem Ausbau stabilisiert werden. Dazu werden verschiedene Mittel verwendet: beim Weißwein Schwimmblase von Stör oder Wels, beim Rotwein Tonerde, Eiweiß oder Gelatine. Diese Substanzen binden Schwebeteilchen im Wein.
Filtrierung: Vor dem Abfüllen wird der Wein filtriert, um alle Trübstoffe und die Hefen zu entfernen. Ein Nachgären kann so verhindert werden.